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Wer lange auf Jobsuche ist und keine Stelle findet, kann in eine Abwärtsspirale kommen, die die Persönlichkeit verändert. (FOTO: Pexels)

Schottische Studie belegt: Persönlichkeit verändern sich

Wer dauerhaft arbeitslos ist, verändert seine Persönlichkeit. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern um Christopher Boyce von der University of Stirling (Schottland). Boyce und Kolle­gen legten ihr Augenmerk auf die Big Five der Persönlichkeitsmerkmale (Siehe Infos am Textende): Neurotizismus, Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und Offenheit für neue Erfahrungen.

Dabei fanden sie heraus, dass Männer im ersten Arbeitslosenjahr verträglicher wurden. Sie zeigten gegenüber ihrem Umfeld mehr Mitgefühl, waren hilfsbereiter und kooperativer. Die Forscher vermuten, dass die Studien-Teilnehmer das tun, um schneller wieder eine Stelle angeboten zu bekommen. Doch die neue Milde dauert nur kurz. Nach zwei Jahren Arbeitslosigkeit tendieren Männer dazu, insgesamt weniger verträglich zu werden. Bei Frauen geht es noch schneller. Mit jedem Jahr ohne Stelle nimmt ihre Verträglichkeit ab.

Gravierende Veränderung möglich

Ähnlich verändern sich Offenheit und Gewissenhaftigkeit. Vor allem Männer verlieren diese Merkmale mit jedem Jahr, in dem sie ohne Arbeit sind. Frauen fallen dagegen eher in ein Loch. Sie sind jedoch am Ende der Arbeitslosenzeit oft sogar gewissenhafter als je zuvor.

Die schottischen Forscher schlussfolgern: Arbeitslosigkeit kann die Psyche verändern – möglicherweise sogar gravierend. Das könnte ein Grund dafür sein, dass es vielen Langzeitarbeitslosen sehr schwerfällt, wieder einen Job zu finden. Eine ge­fährliche Abwärtsspirale kann so ausgelöst werden.

Eine Therapie oder ein Coaching können helfen, die Veränderungen der Persönlichkeitsmerkmale zu erkennen – und gegenzusteuern.

Rufen Sie uns an, wenn Ihnen Arbeitslosigkeit droht oder Sie aus der Abwärtsspirale aussteigen wollen: 07181 477 9998.

Big Five – ein Persönlichkeitsmodell

 Die fünf Dimensionen einer Persönlichkeit, auf die sich Wissenschaftler heute stützen, fußen auf Wörterbücher-Analysen. Dabei stellte etwa der US-Psychologe Gordon Allport (1897–1967) fest, dass sich Begriffe, die menschliche Eigenschaften beschreiben, einer von fünf Gruppen zuordnen lassen – den „Big Five“. Sie beschreiben den menschlichen Charakter. Ausprägungen werden oft in Fragebögen erhoben. Darin geben Probanden an, wie sehr Aussagen auf sie zutreffen. Zum Beispiel:

  1. Extraversion (Geselligkeit): „Ich liebe es, unter Leuten zu sein“
  2. Neurotizismus (emotionale Labilität): „Ich sorge mich schnell.“
  3. Offenheit für Erfahrungen: „Ein Yoga-Wochenende für Anfänger fände ich spannend.“
  4. Verträglichkeit: „Freundlichkeit ist eine Tugend – ich bin es meistens.“
  5. Gewissenhaftigkeit: „Ich mag es sauber und sortiert.“

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